
Benjamin von Wyl
In einer einzigen Welt
Benjamin von Wyl gelingt mit seinem dritten Roman »In einer einzigen Welt« ein literarischer Wurf. Im gleichzeitig utopischen wie dystopischen Rahmen schafft von Wyl ein großes Buch, das Einordnungsversuche unterläuft, relevante Themen mit hoher Spannung sowie Sprache mit Handlung perfekt vereint. Einer der wichtigsten Romane 2022!
Einst global bekannte Influencerin, hat sich Nora Savannah in ein leer stehendes Kino an der Atlantikküste zurückgezogen und lebt nun einsiedlerisch. Parallel dazu betreut Andreu Stuppa auf einem Kreuzfahrtschiff seine betagte Klientin und folgt in den wenigen freien Minuten fast manisch Nora in den sozialen Netzen.
Während das Schiff in Yokohama festsitzt, erhält Andreu überraschend und endlich eine persönliche Antwort von Nora. Begeistert vom Austausch mit der Begehrten und nachdem die Passagiere endlich an Land dürfen, macht er sich auf den Weg, um Nora Savannah zu finden.
Was Nora nicht weiß: In ihrem neuen Zuhause wuchert ein Pilz mit Fähigkeiten, die es so zuvor nicht gegeben hat. Was der Pilz entdeckt: ein Bewusstsein, die Idee der Idee und das Internet. Was Andreu erfährt: alles. Und nichts.
»Das Faszinosum des Romans geht aber ohnehin nicht von den menschlichen Akteurinnen aus, sondern von der suggestiven Kraft der Erzählerstimme, die Benjamin von Wyl in der Schweizer Literaturgeschichte vielleicht schon jetzt einen Platz für eine der originellsten Erzählfiguren sichert.«
Republik, Daniel Graf

Gebunden, Goldprägung, Lesebändchen
208 Seiten, 11 x 18 cm
CHF 30.00 / EUR 24.00
ISBN 978-3-906913-34-6
»Interessant dabei: das bedrohlich Dystopische ist gleichzeitig positiv-utopisch und beissend zeitkritisch. Sprachlich formvollendet, gelehrt, und leicht höhnisch nennt dieser Pilz nämlich die Menschen «Soloexistenzen» oder «Individudumm». Das lächerliche «Wir» der Instagram-Community stellt der Pilz seiner globalen Vernetzung entgegen, das bewusstlos und vampirisch ist.«
CH Media, Hansruedi Kugler
Roland%20Schmid.jpg)
Foto: Roland Schmid
Benjamin von Wyl, geboren 1990, ist Autor und Journalist. Sein zweiter Roman »Hyäne – eine Erlösungsfantasie« (lectorbooks, 2020) wurde 2021 mit dem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet. Auch sein Debütroman »Land ganz nah« (2017) erschien bei lectorbooks. Von Wyl ist lebenslänglich Aargauer und lebt in Basel.